FSV Erlangen-Bruck II vs. Post SV Nürnberg, 1:5


13. Oktober 2013 -
Eine einseitige Partie fand zwischen der Reserve des FSV Erlangen-Bruck und dem Post SV Nürnberg statt. Das Kellerduell der Bezirksliga 1 gewann der Gast auch in der Höhe verdient. Selbst eine Ampelkarte auf Gästeseite konnten die Brucker nicht nutzen und steuern so direkt auf die Kreisliga zu.
Aus Erlangen berichtet Sebastian Baumann
Es ist schon ein Wahnsinn. Über 50 Spieler hat der FSV Erlangen-Bruck schon eingesetzt in seiner Zweiten Mannschaft. Kein Wunder, dass die Mannschaft eben keine Mannschaft ist, weil ständig die Aufstellung wechselt. Dennoch war Trainer Yumi Güzel vor der Partie optimistisch, was seine Mannschaft betraf. Bei den Gästen sah die Situation ähnlich aus - zumindest vom Tabellenstand her. Denn eigentlich kennt sich die Post im Keller nicht aus. Einer der Gründe, warum der Start bis dato so schlecht war in die neue Saison. “Jetzt haben es, denke ich, alle begriffen, um was es geht”, erklärt Gästetrainer Wolfgang Lutz vor der Partie. Denn dass es gegen den Abstieg gehen würde, hatten die Seinen wohl lange Zeit ausgeblendet. Letzte Woche gelang endlich wieder ein Sieg gegen den ASV Fürth und mit einem weiteren Dreier gegen Bruck hätte die Post so etwas wie Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt, auch wenn immer noch sechs Punkte zum rettenden Ufer fehlen. Um diesen Sieg einzufahren, hatte der Gästetrainer eine Überaschung im Gepäck, denn erstmalig lief der ehemalige Feuchter und Neustädter Nehat Merdzanovski auf. “Er ist schon länger bei der Post und hat sich nun angeboten, in der Situation auszuhelfen. Mal sehen, ob er uns hilft”, ergänzte der Trainer.
Merdzanovski knipst gleich im Debüt
Die Brucker hatten zwar die erste Gelegenheit, als der dieses Mal als Innenverteidiger aufgebotene Takuma Takeda eine ersten Warnschuss abgab. Doch danach hatte die Post alles im Griff und kombinierte sehr gefällig. Vor allem die neue Sturmuo Merdzanovski und Marciano harmonierte prächtig und der Neuzugang der Post hatte gleich eine sehr schöne Chance, als er einen Pass über den Keeper, aber auch über den Kasten lupfte. Danach blitze das durchaus vorhandene Potential der Brucker auf. Erst setzte Artan Selmani einen Freistoß auf die Tornetzhalterung, dann startete Marc Suffa-Petri ein Solo und zirkelte die Murmel knapp neben den Pfosten. Diese Chancen sollten sich aber als Strohfeuer erweisen, denn die Post ging wenig später in Führung. Hatte Jonathan Faerber eine Flanke noch fischen können vor dem einköpfbereiten Merdzanovski, war er wenig später machtlos gegen einen trockenen Schuss des ehemaligen Landesligaspielers. Vorausgegangen war ein Pass von Marco Marciano, der vorher nicht wirklich attackiert wurde und so den Ball lange Zeit halten und dann passen konnte. Allerdings währte die Freude des Torschützen nicht allzulange, denn mit einer Verletzung musste Merdzanovski noch vor der Pause aus der Partie.
Da hilft alles ziehen nichts. Michael Peric setzt sich gegen Ilker Dogan durch.
Sebastian Baumann
Die Post macht kurzen Prozess
Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, da war die Partie schon entschieden. Zumindest konnte man den Eindruck gewinnen. Denn als Daniel Paulus nach einem Pfostenschuss von Florian Almosdoerfer zum 0:2 abstaubte, da war von Bruck gar nichts mehr zu sehen. Keine drei Minuten später konnte Kapitän Peric durch das Mittelfeld marschieren und bediente erneut Paulus, der Faerber mit einem präzisem Abschluss keine Chance ließ. Wiederum fünf Minuten später war dann endgültig der Deckel drauf. Erneut war es Paulus, der nicht aufgehalten wurde, dann den Ball aus spitzem Winkel auf den Kasten brachte und am Ende Samhal Ibrahimov den Ball ins eigene Tor bugsierte. Es ging munter weiter. Denn Christian Schwab trat - eher unbeabsichtigt - in einem Laufduell einem Brucker auf den Fuß, so dass dieser knapp vor dem Post-Strafraum zu Fall kam. Die Ampelkarte war die Folge und es kehrte so etwas wie Hoffnung zurück beim FSV. Aber auch mit einem Mann weniger geriet die Gästedefensive nie wirklich in Gefahr, weil Bruck absolut harmlos war und die absolute Laufbereitschaft fehlte, um die Partie noch umzubiegen. Lediglich Fernschüsse feuerte die Heimelf ab, die aber nicht wirklich für Gefahr sorgten. So lag das fünfte Gästetor viel mehr in der Luft als ein eventueller Heimtreffer. Kurz vor dem Ende wurde Marco Marcianos Schuss zum Beispiel gerade noch von der Linie gekratzt. Als dann in der 88. Minute immerhin der Anschlusstreffer der Heimelf durch Thomas Preisß gelang, sollte dies noch nicht das Ende gewesen sein. Denn nach einem haarsträubenden Fehlpass war es Holger Luft, der seinen Sturmkollegen Marciano bediente. Der 23-Jährige ließ sich diese Gelegenheit nicht mehr nehmen.
Bruck rauscht in die Kreisliga - die Post hat noch alles in der Hand
Mit der gezeigten Leistung dürfte den wenigen Zuschauern am Brucker Sportplatz spätestens klar geworden sein, dass die Reserve des FSV nach dem Höhenflug bis in die Landesliga in der kommenden Luft wieder Kreisligakost vorgesetzt bekommt. Denn der Klassenerhalt der Bezirksligamannschaft käme wohl einem größeren Fußballwunder gleich. Die Gäste von der Post können hingegen wieder nach oben schauen, auch wenn die kommenden Aufgaben nicht leicht und es immer noch sechs Punkte auf die Nichtabstiegsplätze sind. Stein, Baiersdorf und Hüttenbach heißen die nächsten Gegner. (Quelle: Anpfiff) 

FSV Erlangen Bruck II: Färber Jonathan, Mehmeti Adrijan, Takeda Takuma, Ibrahimov Samhal, Cini Jacob, Suffa-Petri Marc (69. Kizal), Kilic Fatih, Abu-Zalam Adham (72. Prieß), Selmani Artan, Dogan Ilker, Özdösemeci Secgin.

Post SV: Barnasch, Arzberger, Borndörfer (85. Akdag), Schwab, Seidel (24. Almosdörfer), Lutz, Paulus, Merdzarnovski (42. Luft), Born, Peric, Marciano.

Torfolge: 0:1 Merdzarnovski (24.), 0:2 Eigentor (48.), 0:3 Paulus (60.), 0:4 Eigentor (75.), 1:4 Prieß (86.), 1:5 Marciano (88.).
Gelbe Karte: Mehmeti / Schwab, Born. Gelb-Rot: - /Schwab
Schiedsrichter: Tobias Paul (Abenberg)
Zuschauer: 30

 

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